Wenn die eigene Mutter Klimt`s Muse ähnlich sieht.
Wenn die Mutter 60 wird, weiss ich zum 30. Mal nicht, was ich ihr schenken soll.
Vor ein paar Jahren bin ich jedoch auf Klimt`s Gemälde "Judith" gestossen und konnte meinen Blick nicht mehr davon ablassen: Meine Mutter glich in ihren jüngeren Jahren unheimlich Klimt`s Judith.
Ich habe mir schliesslich einen Ausschnitt ausgesucht (ein zeitloses Format darf es immer sein) und das Bild durch Kleinigkeiten verändert:
Die Farbe
Gustav Klimt stand auf Gold. Genau wie ich. Meine Mutter mag es jedoch ziemlich bunt. Nach einer kurzen Überwindungsphase konnte ich ihre Lieblingsfarben einbauen (grundsätzlich sind dies die Primärfarben). Goldige Akzente finden sich dennoch im Halsschmuck, den römischen Zahlen und den Buchstaben "M" und "A".
Versteckte Symbole
Zum Geburtstag darf das Datum auf keinen Fall fehlen - dieses findet sich in den mächtigen römischen Zahlen - im fingierten Bilderrahmen - wieder. Warum römisch? Sie ist Italienerin und - naja, antik ;-)
Klimt hat im Bilderrahmen links und rechts jeweils eine kleine Blume dargestellt. An deren Stelle fügte ich jedoch "A" und "M" ein, die Anfangsbuchstaben meiner Schwester und mir. Es scheint so, als falle Goldregen aus den Wolken auf uns herab, eine Metapher für das Behüten der Mutter. Im weiteren gibt es an dieser Stelle einen starken Kontrast zwischen der goldigen und dunklen Partie - sinnbildlich für meine Schwester und mich (ja, wir sind Himmel & Hölle).
Der Hintergrund stellt einen grossen Garten dar. Meine Grosseltern pflegten eine ausgeprägte Gartenkultur - mit unzähligen Blumen, Gemüserabatten, Früchten und Bäumen. Rechts im Bild finden sich die Früchte- und Blumenformen. Von der Pappel in der Mitte hatte ich Asthma. Das goldige Feld stellt die grosse Fläche hinter dem Haus der Grosseltern dar - unterdessen leider verbaut.
Und mittendrin steht meine Mutter, mit dem typsich italienischen Ausdruck.
Ich hoffe, es gefällt ihr und wünsche auf diesem Weg nochmals alles Liebe zum Geburtstag!